Briefwechsel

44.

Ich schicke Ihnen hier noch ein paar Fragmente des bewußten Werkes; nicht mit Hoffnung oder Freudigkeit, sondern weil doch nichts mehr zu verlieren ist, und es nun auf eins heraus kommt, ob ich etwas mehr oder weniger dürftig vor Ihnen erscheine. Die gestrige Schlacht – furchtbarer als die von Austerlitz – hat fast den letzten Funken von Muth getödtet, der noch in mir glimmte. Zwischen die Niederträchtigkeit der gemeinen aktiven Welt und die phantastischen Ansichten und Construktionen der wenig Bessern eingeklemmt, dem Frieden, den die Minister mit dem Tyrannen schließen, nur dadurch entrinnend, daß ich die Entdeckung eines weit schrecklichern machen muß, dem gar noch eine unnatürliche Coalition zwischen Christus und Belial vorangeht – wo soll ich am Ende einen Haltungspunkt finden? – An den Abend werde ich denken.

Wenn Sie die Bücher ausgepackt wissen wollen, so kommen Sie vor Mittag her; lassen Sie mir aber sagen, zu welcher Stunde, denn ich wollte vielleicht einige Besuche machen.

Den 8. Januar 1806.

Gentz.