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Hedwig Abeken, Hedwig v. Olfers geb. v. Staegemann 1799-1891. Ein Lebenslauf, 2 Bde. (Berlin: Mittler 1908/14), Bd. 1 (1908), 18

Hedwig v. Staegemann: Erinnerung an Kleist

Und endlich taucht aus den Nebeln ihrer frühesten Jahre, wie ein schwermütiger Stern, der sich kaum über den Horizont wagt, das Antlitz und die Gestalt des unglücklichen Heinrich v. Kleist auf. Im Hause ihrer Eltern, in dem er verkehrte, hat sie ihn gesehen und gesprochen, und bis in ihre spätesten Jahre war ihr der merkwürdige, im Umgange schüchterne und scheue Mann lebendig und gegenwärtig geblieben. Es scheint, daß der Dichter eine Zuneigung zu der Mutter des früh entwickelten geistvollen Mädchens gefaßt hatte, denn noch am Tage, bevor er mit Henriette Vogel die verhängnisvolle letzte Reise antrat, war er bei Staegemanns erschienen und hatte die Mutter zu sehen verlangt. Er war abgewiesen worden und gegangen, um nicht zurückzukehren, und so oft die alte Frau später von jenem Tage erzählte, wurde ihre Stimme leiser, und sie neigte das Haupt – „wenn ich ihn angenommen hätte damals – wenn – “.

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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