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[ DOKUMENTE UND ZEUGNISSE ]

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Roland Reuß und Peter Staengle in Zusammenarbeit mit Arno Pielenz und Renate Schneider, H. v. Kleist. Dokumente und Zeugnisse. Biographisches Archiv II / L-Z, in: BKB 14 (2001), 23-911; darin: 225–227

Georg Reinbeck an Johann Friedrich Cotta, 1. 7. 1808

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1 Juli 8.

Sie werden einen Brief von Michaelis erhalten haben, th. Fr., und er jetzt auch wahrscheinlich den meinen, worin ich ihm Ihre Geneigtheit, seine Wünsche zu erfüllen, anzeigte.
Beikommend erfolgt das Gedicht der Imhof zurück. Wir haben es abdrucken lassen. Die wenigen Veränderungen, die mir nothwendig schienen, wird die edle Dichterinn wol verzeihen. – Im Ganzen ist das Gedicht schön.
Hr. Henry liefert nicht für 80 Liv. monathlich, denn das würde ja über einen Bogen betragen. – Eine Übersicht der franz. Lit. hat er nicht gesandt, so lange ich hier bin; auch haben wir nun lange schon keine Briefe von ihm erhalten. Übrigens ist seine Correspondenz interessant.
Auch ich finde meine Anzeige Humb. für das Mgbl. zu lang, allein zu streichen habe ich dennoch nur wenig gefunden. – Natürlich habe ich nur angeführt, was mir interessant schien und bin nun nicht im Stande darüber zu entscheiden. Sie hätten mir einen Gefallen gethan, wenn Sie die Stellen, welche Ihnen unnöthig schienen angestrichen hätten. –
Die Anzeige wegen Mahlmann steht im Intell. Blatt, wohin Sie sie bestimmt hatten. –
Sollte man nicht wegen der Preisstücke eine Anzeige machen, daß der Entscheidungs-Termin noch einige Wochen müßte verschoben werden? – Wir lasen fleißig.
Es ist meines Bedünkens ein schlimmes Zeichen, daß der Buchhändler durch den 7. Bogen von Hrn. v. Kleists Trauerspiel abgeschreckt wird, seinen Vertrag zu halten. –
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Entweder das Ganze taugt nichts, oder es enthält Dinge, vielleicht Anspielungen, die gefährlich werden können. Übrigens ist Hr. v. Kl. gewiß ein guter Kopf, allein – er hat das Posaunen von ihm doch bis jetzt noch nicht gerechtfertigt. – Ob neben dem Kotzebueschen Taschenbuch, das freilich eine ganz andre Tendenz hat, sich noch eins von Hr. v. Kl. halten würde? – Eine Jungfrau von Orleans ist freilich immer ein Gewinn, vorzüglich im Taschenformate, aber …. Der Phöbus übrigens wird und kann sich wol schwerlich halten.
Hr Wageners Recens. kommen uns, besonders an den Schlegelschen Werken, sehr gelegen, nur sind sie zu ausführlich, nehmen als Raissonnement zu vielen Raum ein. –
Ich habe Sie um Göthe’s Schriften gebeten und wiederhole meine Bitte.
Wenn Sie die Theater-Zeitung halten, so würde mir ein Gefallen geschehen, wenn ich die Monate März, April, Mai, Juny auf einige Tage haben könnte.
Alles Übrige soll bestens besorgt werden.
Ganz der Ihrige
Reinbek
N. S. Ich höre, daß hier mehrere die Anzeige von Humb. mit dem größten Interesse lesen. – Solchen wird sie schwerlich zu ausführlich seyn und für solche ist sie ja auch nur geschrieben. Bei einem Werke dieser Art, welches gewiß nicht in Jedermanns Hände kommt, kann man schon eine Ausnahme machen.
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Der Wiener Correspondent scheint mir selbst vorzüglicher als Collin – Die Fliege-Maschine wird in Steinstich erscheinen – Hr. Repp hat sie übernommen.

H: SNM/DLA, Cotta-Archiv

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Letzte Aktualisierung 22-Jan-2003
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