Eugen
Wolff (Hrsg.), Heinrich von Kleist: Die Hermannsschlacht. Kritische Ausgabe mit
Erläuterungen (Minden o. J. [1903])
Eduard von Bülow an Georg Reimer: (A:) Dresden, 13. 11. 1845; (B:)
Venedig, 28. 2. 1846
<A:>
Hierbei übersende ich Ihnen das wohl getroffene Portrait H. v. Kleists,
das einzige vorhandene, das ich mir mit einiger Kunst und Mühe verschafft habe. Ich freue
mich sehr, daß es gelungen ist, und bitte Sie danach den Stich des Titelkupfers für die ausgewählten Schriften gleich besorgen zu lassen. Die
Frau Besitzerin des Bildes möchte es so bald wie möglich
zurück erhalten … Kleist ist auf dem Bilde etwa 23 Jahre. Die Ähnlichkeit ist
vollkommen; nur daß er im allgemeinen etwas zu jugendlich erscheint. Der Körper könnte
wohl, wie bei Novalis, wegbleiben und nur mit flüchtigen Strichen angedeutet werden.
Dabei fiele auch der Übelstand des steifen Rockkragens weg, der, wie bei so vielen
Bildern, daher entstanden, daß dem Künstler der Gegenstand gesessen,
während er ihn stehend vorgestellt.
<B:>
Es tut mir leid, daß Sie Kleists Bild nicht benutzt haben. Seine
ehemalige Braut und Frl. v. Zenge, sowie General Rühle,
seine nächsten Freunde, finden es doch sehr ähnlich. Tieck hat
ihn nicht lange gesehen … Meine Biographie ist fertig und ich habe noch manche
wichtige Dokumente dazu erhalten.
E: Eugen Wolff, Ein neues Originalbild von Heinrich v.
Kleist?, in: Zeitung für Litteratur, Kunst und Wissenschaft. Beilage des
Hamburgischen Correspondenten, Nr. 2, 26. 1. 1902
ausgewählten Schriften] Die vierbändige Ausgabe
„Heinrich von Kleist’s ausgewählte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck.
[…] Berlin, Druck und Verlag von G. Reimer. 1846 [1847 (Bd. 4)].“
Frau Besitzerin] Ulrike v. Kleist (Rothe, 141)
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