N

Nachdruck 

1. »N., ein neuer Abdruck von einem Buche, oder eine neue Auflage von Wort zu Wort.«  Täubel. – Oder: »N., der wiederholte Druck einer Arbeit, sei es, daß die erste Auflage nicht ausreichte, oder weil bezüglich der Höhe derselben ein Irrtum in der Druckerei vorkam oder aber ein sonstiger Fehler passierte.«  Waldow.
2. der unbefugte Abdruck eines bereits vorhandenen Werkes ( Waldow). Schon Luther klagt in der »Warnung über den Wittenbergischen Bibel-Druck« darüber, »daß andere flugs balde hernach drucken« (Wolf II. 438). Desgl. spricht Arnold Mengering († 1647) im Scrutinium conscientiae I 11, 139 von dem »schändlichen und Diebssüchtigen N.« (Wolf II 542),  Pater nennt ihn S. 99 den »räuberischen N.« und 112 den »verdamten N.« u. zählt am letztern Orte die den Nachdruckern von andern beigelegten Ehrentitel auf: »des Satans Nacht-Eulen, wilde Bienen / oder Hummeln, und ein böses Vieh / welches das Futter aus fremder Krippe frißet«. – »Buchdrucker betrügen: … Wenn sie es mit betrügerischen Buchhändlern halten, und um dieser und auch ihres eigenen Nutzens willen, Bücher, welche andere mit grossen Kosten verleget, ingeheim und wol unter verdeckten Namen und Orte wissentlich nachdrucken.« Hönn, Betrugs-Lexicon (1720. 1730) 1753 S. 88. – Derselbe gebraucht »nachdrucken« auch in der Bedeutung von: »einen heimlichen Nachschuß [s.d. sub 2.] thun«, wie er diese Handlungsweise S. 260 s.v. Kupferdrucker nennt (während er in dem angehängten »Mittel« wieder von »betrügerischem Nachdrucken« spricht). »Buchdrucker betrügen: … Wenn sie von Büchern einige Exemplaria vor sich heimlich nachdrucken, und solche wider Wissen und Willen des Verlegers, diesem zu Schaden, an solche Leute, wo sie gedencken, daß es nicht an Tag komme, verstechen oder verkaufen«.  Hönn a.a.O. S. 87. – »N. der Bücher«.  Geßner-Hager.  Täubel.

Nachschuß 

1. »N., wird dasjenige genannt, so der Verleger über die ordentliche Auflage legen läst, als zu 1000. Auflage gemeiniglich 1. Buch, zu 1500. hingegen 2. Buch.«  Geßner-Hager, der des weitern auf »Zuschuß« [s.d.] verweist.
2. »Caveant Typographi, ne contra datam fidem Exemplaria libri alienis sumtibus imprimendi cum alterius damno et jactura, pro se clam imprimant, ac divendant. Exemplaria illa ultra conventum numerum impressa vulgo vocant den Nachschuß.« Ahasveri Fritschii Diss. de Typographis, Jen. 1675, cap. VI, n. 12 sq. (bei Wolf II 541). – Den »N.« verbietet z.B. die Danziger Druckereiordnung vom J. 1684 (bei Pater 53): »Wenn der Autor auf seine eigene Kosten drucken lässet, soll der Drucker gegen Hand und Mund keinen Nachschuß für sich und dem Autori zu Schaden mit einzuschieben … befugt seyn.« – »N. oder Uberdruck«.  Pater 109. – »Darauf er [der Verleger] über die ordentliche Auflage einen unbefugten, und bey Druckerey so genannten Diebischen Nachschuß findet.«  Werther 49. – Sieh auch: Nachdruck 2.

Nachsehbogen 

der vor dem Fortdrucken abgezogene Bogen, auf dem die Güte des Drucks geprüft und auch ermittelt wird, ob alle in der Revision gezeichneten Fehler vom Setzer in der Form berichtigt worden sind.  Waldow.

Namenstagegeld od. kurz Namen 

»… sollen die Gesellen ihre Introitus und Namen, auch andere Vortheile [s.d.] zusammen sparen.« Kurf. sächs. Buchdr.-Ordng. 1606 bei Werther 15. – Namenstage-, Cornuten-Geld, Introitus &c.«.  Geßner-Hager s.v. Buchdrucker-Vortheil.

netzen 

s. anfeuchten.

Nonpareille (franz., ›unvergleichlich‹) 

ein zwischen Kolonel und Perl liegender Schriftgrad von 6 Punkten. »Nomprel«. Namen der Schriften aus Zesens Lobrede (1642) bei Thun. – »Non-pareil«. (Harsdörffer,) Gesprächspiele, Teil IV, Nürnberg 1644, S. 412. – »Nonpareil«.  Redinger. – »Minimus omnium tenuissimusque typorum character Homperilia itemque Nonparel, sive Nunpateil a peritis in hac arte dicitur. Diu post initia artis impressoriae illius usus invaluit; et cum admodum exilis sit, et tamen nitidus et expressus, argenteus hinc vulgo appellatur, ac a plurimis ex pretioso hoc metallo conflatus esse creditur.«  Pater 37. – »Nonpareille«.  Ernesti 2.– »Nonparel, … man nennet sie auch wegen ihrer Schärffe Silber-Schrift«.  Geßner-Hager. – »Nomparel« und »Nonparell«.  Geßner. – »Nompareil«.  Täubel s.v. Schriften. – »Nonpareille«.  Waldow.

Norm (lat.) 

»N., wird bey Büchern, welche aus mehrern Bänden bestehen, auf die erste Columne eines jeden Bogens unten links an die Ecke gesetzt, damit man weiß, zu welchem Bande ein solcher Bogen gehört. Der Nahme des Buches und seines Bandes muß abgekürzt und aus einer kleinern Schrift gesetzt werden. Manche unwissende Setzer nennen ihn [sic!] den Wurm, dieß ist aber falsch; sein Nahme kommt her von dem lat. Worte norma, Richtschnur, Regel.«  Täubel. – Geßner-Hager hat nur »Wurm«. –  Waldow beschränkt den Ausdruck nicht auf mehrbändige Bücher, sondern sagt: »N. ist der abgekürzte Titel eines Buches, welcher am äußersten linken Ende der ersten Seite eines jeden Bogens steht.«

Notabene (lat., ›merke wohl‹) 

Die Abkürzung »NB.« Bei  Geßner 425 u.ö., welcher auch »Nota« (ohne bene) u. »Not.« hat. – »Nota bene, merks wohl, nimms wohl in Acht; wird also NB. geschrieben«. Hübners Natur- u.s.w. Lexicon (1. Aufl. 1712), Leipzig 1776 S. 1591. –
»Und wo [im Manuskript] Zusammenhang und Ordnung außen bleiben,
Dahin wird er gewiß ein Notabene schreiben.«
Ruhm eines Schriftsetzers bei Täubel. – In übertragener Bedeutung:
»Die war vor andern nett, galant, manierlich, schöne,
Drum machte die natur bey ihr ein nota benè,
Sie legte gantz subtil ein pünctgen auf das kinn.«
Hoffmannswaldaus u. anderer Gedichte, Teil VI, Lpz. 1731, S. 32.

Note (lat.) 

1. = Anmerkung unter dem Text, in kleinerer Schrift als derselbe.  Geßner-Hager s.v. Creutzgen. – »die unter der Columne befindlichen Noten oder Anmerckungen«.  Geßner 372. – »N.«  Täubel. Waldow. – Man sagt auch: »Fußnote«.
2. = Musiknote.  Geßner-Hager. –  Geßner 141. – Täubel s.v. Musiknoten-Druck. –  Waldow.

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